Folgende Objekte in der Gemeinde stehen unter Denkmalschutz:
Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zu Gelting
Die erste Erwähnung einer Kirche zu Gelting ist in den Freisinger Traditionen für das Jahr 813 festgehalten.
Das Untergeschoss des heutigen Turms ist einem Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert zuzuordnen. Um 1450 wurde
dieses Gotteshaus durch eine gotische Hallenkirche ab- gelöst. Deren Grundmaße entsprachen fast exakt der
heutigen Kirche. Letztere wurde in zwei Bauabschnitten von Münchner Stadtmaurermeistern geplant und erbaut.
Im Jahre 1767 errichtete Balthasar Trischberger zu- sammen mit Münchner Zimmerleuten den mehr- gliedrigen,
prächtigen Kuppelturm nach Plänen von Johann Michael Fischer. 1785 konnte Franz Anton Kirchgrabner Kirchenschiff
und Chor im Stil des auf- kommenden Klassizismus fertig stellen.
Am Hochaltar thront hinter geschnitztem Bühnenvorhang die hervor- ragend schöne, gotische Madonna mit Kind, einst
als wundertätig viel aufgesucht. Der (Markt) Schwabener Maler Johann Georg Lichtmanegger hat die Gewölbe im
Erbauungsjahr mit marianischen Fresken geschmückt. An der Kanzel findet sich eine kunstvoll geschnittene
Signatur mit der Zahl 1787 und den Buchstaben P-J-R-A-M-P. Sie verrät uns das Jahr der Kirchenausstattung und
beweist zumindest die Mitwirkung des Rokoko-Bildschnitzers Philipp Jakob Rämpl.
(W. Kneißl)
Mesnerhaus, Kleinbauernhaus in Gelting, Am Urtel 2
Da in Gelting schon für das Jahr 813 erstmals eine Kirche nachgewiesen ist, darf man vermuten, dass auch die Mesnerei sehr alt ist.
Das Anwesen wurde wohl 1478 bei der Stiftung des Geltinger St. Anna Benefiziums mit weiterem Kirchengrund ausgestattet
und so wesentlich verstärkt. Seit dem 30-jährigen Krieg betrieben die Mesnerleuteoft eine Weberei und verdienten sich so ein Zubrot.
Von 1794 bis 1830 war die Mesnerstube gleichzeitig Schulstube und der Mesner und Webermeister Johann Eign hielt Unterricht.
(W. Kneißl)
Gerharding: Gußeisernes Ortsschild, an der Straßenabzweigung nach Gerharding, bzw. „Gutshof Gerharding“
Durch die Schenkung des Grafen Friedrich von Haching 1006 Gerharding erstmals urkundlich gesichert.
Die Filialkirche St. Stephanus in Landsham
Ein erstes Gotteshaus wurde am gleichen Platz um 1048 errichtet. Die heutige Kirche plante und baute der Erdinger
Stadtmaurermeister Johann Baptist Lethner 1757/58. Der zarte De-ckenstuck und die Gewölbebilder (Martyrium des
Kirchenpatrons Stephanus) stammen aus der Erbauungszeit. An der Ausstattung 1762/66 waren hervorragende Kunsthandwerker
aus Landshut und Dorfen beteiligt. Weitere Schnitzwerke stammen aus gotischer und spätgoti-scher Zeit. Von
heimatgeschichtlicher Bedeutung ist das große Votivbild von 1712 an der Südwand. Es zeigt die Kirchen der damaligen
Pfarrei Schwaben und das kurfürstliche Schloss.
Wenn man von München kommt, steht Landsham wie ein köstlicher Vorbote für das Erdinger Rokoko, von Niederding und
Altenerding bis hin zu den zahlreichen, feinen Gotteshäusern in und vor dem Holzland.
(W. Kneißl)
Taubenkobel beim Stocker
Beim Lenz, Kleinbauernhaus in Landsham, Kirchheimer Straße 5
Erste Erwähnung des Hofes 1553 im Scharwerksbuch. Als Besitzer wurde Caspar Lenz genannt. Die Familie Lenz war
bis Mitte des 17. Jahrhunderts hier sesshaft. Grundherr war die Pfarrkirche St. Peter zu München.
Geschnitztes Arma-Christi-Kreuz in Landsham
Die Filialkirche zum Hl. Kreuz in Pliening
Die Archäologie fand 1978 heraus, dass in Pliening um 1000 eine erste Holzkirche gebaut wurde, welche in Lage, Form und
Größe mit dem heutigen Gotteshaus identisch war. Um 1200 wurde an ihrer Stelle die heute noch bestehende Kirche zum Hl.
Kreuz errichtet, der älteste Backsteinbau im Landkreis. Es ist uns ein einschiffiges, romanisches Dorfkirchlein erhalten
geblieben mit halbrunder Apsis, ein seltener und sehr wertvoller Vertreter dieses Typs. 1885 wurde ein niedriger Dachreiter
durch den heutigen Turm ersetzt und der einst nordseitige Eingang unter den Turm an die Westseite verlegt.
Das Altarblatt des barocken Choraltars zeigt die Kreuzigung Christi, eine sehr schöne Arbeit. Der Kunsthistoriker Michael Hartig
vermutete, dass hier ein Gemälde des Venezianers Jacopo Tintoretto (1518 – 1594) frei kopiert worden ist.
Gotische Plastiken sind günstig an den Wänden verteilt und bereichern die Ausstattung dieses altehrwürdigen, kirchlichen Kleinods.
(W. Kneißl)
Gasthaus Forchhammer in Pliening
Die Geschichte des Landgasthofes Forchhammer lässt sich bis 1481 zurückverfolgen, aus diesem Jahr ist mit Hans Grim der
erste Wirt namentlich bekannt. Das Gasthaus ist als Tafernwirtschaft durch einen Stiftsbrief des Klosters Rott urkundlich
nachgewiesen.
Im Jahre 1842 wurde der Wirt erstmals Posthalter genannt, 1843 erfolgte die offizielle Erhebung zur Poststelle, was sich
positiv auf das Geschäft auswirkte. Als im Jahr 1871 die Bahnlinie München – Mühldorf eröffnet wird und die Poststelle von Pliening nach Poing verlegt wird, wirkt sich dies sehr negativ auf die Geschäfte aus. 1877 muss die Wirtin aufgeben und das Anwesen verkaufen. Zwischen 1877 und 1882 wechseln häufig die Besitzer bis das Gasthaus von Josef Bonschab, Bierbräu aus Schwaben, erworben und verpachtet wird.
1898 wurde das Gasthaus durch einen Großbrand vernichtet und sogleich in der heutigen Form wieder aufgebaut.(W. Kneißl)
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